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Ausstellung im Haus der Heimat: Migration und Wohnungsbau Lebensgeschichten aus Stuttgart Rot
2022 nahm Deutschland über eine Million Geflüchtete auf. Zuwanderung prägte die Geschichte der Bundesrepublik von Beginn an. In Nachkriegsdeutschland lebten rund 12,5 Millionen deutsche Flüchtlinge und Vertriebene. Knapper Wohnraum stellte die Stadtgesellschaften damals vor drängende Herausforderungen. Migration und Wohnungsbau waren und sind eng miteinander verbunden, wie das Beispiel Stuttgart-Rot zeigt.
Im November 1948 gründeten donauschwäbische Flüchtlinge im Lager Schlotwiese (Stuttgart-Zuffenhausen) die Baugenossenschaft Neues Heim. Bereits wenige Monate später eröffnete der Spatenstich zum ersten Wohnblock eine von der Stadt koordinierte Großbaustelle im Stuttgarter Norden. In atemberaubendem Tempo wuchs dort die Siedlung Rot. Anfang der 1960er-Jahre wohnten schon 17.000 Menschen im neuen Stadtteil, im Krieg wohnungslos gewordene Stuttgarter ebenso wie Flüchtlinge, Vertriebene und aus der DDR Geflohene. Mit der Zeit folgten weitere Zuwanderergruppen wie Arbeitsmigranten, Bürgerkriegsflüchtlinge und Asylsuchende. Bis heute ist Stuttgart-Rot von genossenschaftlichem Wohnen mit relativ günstigen Mieten geprägt.
Die Ausstellung skizziert anhand von Bauzeichnungen, Filmausschnitten und Erinnerungsstücken den historischen Hintergrund der Siedlung. Ihr Fokus liegt auf der Gegenwart: Bewohnerinnen und Bewohner unterschiedlicher Generationen erzählen ihre Lebensgeschichten, berichten von ihren Erfahrungen in und mit Stuttgart-Rot. Ihre Interviews und Porträts stehen für den Stadtteil, seine bewegte Geschichte und Entwicklung. Für 2024 plant die Genossenschaft den Abriss ihrer ältesten Gebäude, um sie im Rahmen eines IBA‘27-Projekts durch neue Wohnungen zu ersetzen. Die Frage nach gutem und gleichzeitig bezahlbarem Wohnraum rückt einmal mehr in den Blick.
Hier geht es zum Video und SWR-Beitrag: