Geschichte
Konstante Entwicklung
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges flüchten viele Donauschwaben aus den heutigen Balkanstaaten in die Region Stuttgart. Als vorübergehende Unterkunft wird ihnen das Barackenlager "Schlotwiese" in Stuttgart-Zuffenhausen zugewiesen, wo die geflüchteten Familien unter gesundheitsgefährdenden und menschenunwürdigen Bedingungen wohnen. Aus dem Lager selbst kommt die Initiative zur Gründung einer Siedlungsgenossenschaft. Bei der Gründungsversammlung der Baugenossenschaft Neues Heim in der Versammlungshalle des Lagers Schlotwiese am 17. November 1948 erklären 79 Personen ihren Beitritt und zahlen fortan – noch ohne sichere Perspektive auf eine menschenwürdige Unterkunft – ihre Beiträge ein.
Die ersten Grundstücke erhält die Genossenschaft im Wege des Erbbaurechts vom Finanzministerium des Landes. Durch große Eigeninitiative der Genossenschaftsmitglieder und mit Unterstützung von Stadt und Land können die ersten 18 Wohnungen im Rotweg 58-62 bereits zum 1. Dezember 1949 bezogen werden. 1950 folgt die Fertigstellung des zweiten Gebäudes und mit dem Bau von zwei weiteren Wohngebäuden in Stuttgart-Rot wird begonnen.
Die umfangreichste Bautätigkeit findet in den 1950er Jahren statt; 1956 kann bereits das Richtfest für die 1.000 Wohnung gefeiert werden. Zunächst wird nur in Stuttgart-Rot, später auch in Stuttgart-Giebel, Mönchfeld, Fasanenhof, Freiberg, Zazenhausen, Weil der Stadt, Backnang und Weissenau bei Ravensburg gebaut.
Das ehrgeizige Ziel, das Lager Schlotwiese innerhalb eines Jahrzehnts zu räumen, gelingt aufgrund des hohen Engagements der Baugenossenschaft bereits nach fünf Jahren. Bis Ende der 1960er Jahre wächst der Wohnungsbestand auf rund 2.000 Einheiten. Neben Vermietung, Verwaltung und Instandhaltung konzentrieren sich die Anstrengungen des neuen Heims ab Mitte der 1980er Jahre bis kurz nach der Jahrtausendwende verstärkt auf die Modernisierung des Bestands. Die Gebäude erhalten einen energetischen Vollwärmeschutz und werden mit Terrassen und großen Balkonen ausgestattet.
Seit Ende der Nullerjahre investiert die Baugenossenschaft Neues Heim verstärkt wieder in Neubauprojekte, um in Zeiten des demographischen Wandels und der wachsenden Zuwanderung bedarfsgerechten und bezahlbaren Wohnraum zu gestalten. Ab 2009 entstehen in Rot, Zazenhausen und Mönchfeld rund 120 neue Wohneinheiten, bei denen bewusst nicht die Grenze des Stuttgarter Mietspiegels ausgereizt wird.
Neben der reinen Wohnraumschaffung ist heute auch die nachhaltige Quartiersentwicklung ein zentrales Thema, sodass neben dem Bau von Wohnungen auch Wert auf eine gute Infrastruktur für die Bewohner gelegt wird, unter anderem durch eine gute Grundversorgung sowie Arztpraxen vor Ort. Beispielhaft dafür sind aktuell das großangelegte Neubauprojekt in Stuttgart-Giebel (332 Wohnungen) sowie in der Fleiner Straße (75 Wohnungen) und Prevorster Straße (ca. 40 Wohnungen) in Stuttgart-Rot.